Gerade im Hinblick auf die Tatsache, dass sich seit dem Jahr 2000 die Preise für Strom ungefähr verdoppelt haben, scheint ein verstärkter Vergleich von Stromanbietern und deren Angebote und Tarife gerechtfertigt zu sein. Wer sich zu einem Anbieterwechsel entscheidet, sollte deswegen auch über die Hintergründe bescheid wissen, damit er alles „Kleingedruckte“ verstehen kann.
Eine Frage lautet zum Beispiel, aus welchen Komponenten sich der Strompreis überhaupt zusammensetzt? Momentan ist es so, dass normale Haushalte, die eine Grundversorgung in Anspruch nehmen, ungefähr 30 Prozent an Übertragungsnetzkosten zahlen müssen. Weitere 30 Prozent werden für den Vertrieb und die Strombezugskosten aufgewendet und 40 Prozent für staatliche Abgabe, Umlagen und Steuern. Die letzt genannten Ausgaben beinhalten Konzessionsabgaben, Strom- und Mehrwertsteuer und Zuschläge nach dem Gesetz für Erneuerbare Energien und dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz.
Obwohl diese Kostenfaktoren insgesamt den größten Teil des Strompreises ausmachen, hat sich der Anteil der Belastungen, die durch den Staat verursacht werden, im Jahr 2007 nur um 40 Prozent erhöht. Eine 100-prozentige Steigerung hingegen wurde bei den Strombeschaffungspreisen festgestellt. Dass sich die Strompreise in den letzen Jahren so entwickeln konnten wird unter anderem auch auf steigende Brennstoffkosten und Gaspreise zurückgeführt.
Zwar macht der Anteil an Gas bei der Erzeugung von billig Strom nur ungefähr 10 Prozent aus, aber aufgrund der Stellung von Gaskraftwerken als Grenzkraftwerke bestimmt Gas den Strompreis im Großhandel. Daneben existieren kostengünstiger produzierende Kraftwerke, deren finanzielle Vorteile aufgrund des geringen Wettbewerbs unter den wenigen Erzeugerunternehmen bei eben diesen liegen bleiben, die den Strom dann mehr oder weniger zu beliebig höheren Preisen an Endversorger verkaufen.